Die inneren
Organe
Die inneren Organe des Hundes sind ähnlich wie die des Menschen und sind in zwei Hauptgruppen gegliedert, in die Atmungsorgane und in die Bauchhöhle. Im folgenden sind einzelne, wichtige Organe
näher erläutert.
Die Atmungsorgane (linke Abbildung)
Diese bestehen beim Hund aus: Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Lunge
Kehlkopf
Der Kehlkopf hat einen Verschlussmechanismus. Hier kreuzen sich Luft- und Speiseröhre und somit wird das Luftschlucken bei der Nahrungsaufnahme verhindert.
Luftröhre
Die Luftröhre liegt am Hals unter der Halswirbelsäule. Sie erwärmt, reinigt und feuchtet die Atemluft an. Sie tritt durch den Brusteingang und teilt sich über dem Herzen in die beiden Stammbronchien. Von vorne ist sie im Halsbereich von Muskulatur bedeckt und hinten von der Speiseröhre. Innen bestseht sie aus einer Muskelschicht und aussen liegen 42 bzw. 46 Knorpelspangen.
Bronchien
Die Bronchien liegen in der Lunge als Verlängerung der Luftröhre, diese teilt sich hinter dem Herz in zwei Hautbronchien, treten in je einen Lungenflügel ein und teilen sich dort weiter in Lappenbronchien, dann in Segmentbronchien, weiter in Bronchuli und dann in Lungenalveolen, wo der Gasaustausch stattfindet. Die Lungenalveolen werden von einem feinen Kapillarnetz umsponnen, um das Blut in engen Kontakt mit der Atemluft zu bringen.
Lunge
In der Lunge wird der Sauerstoff gegen Kohlendioxid ausgetauscht. Als ausdauernde und schnelle Läufer verfügen die Hunde über eine sehr leistungsfähige Lunge. Sie teilt sich in zwei Flügel, die aus Lappen und Segmenten bestehen. Die Luftzufuhr erfolgt über die Luftröhre.
Die inneren Organe / Bauchhöhle
In der Bauchhöhle befinden sich die Speiseröhre sowie die Verdauungsorgange bestehend aus: Magen, Dünndarm, Dickdarm, Bauchspeicheldrüse, Leber mit Gallenblase, Milz, Harnorgane mit Niere, Blase und Harnleiter und die männlichen oder weiblichen Geschletsorgane.
Speiseröhre
Die Speiseröhre ist ein muskulöser Schlauch, der in den Magen führt und somit Rachen und Magen verbindet. Sie entspringt am Schlundrachen und mündet durch einen Schliessmuskel in den Mageneingang. Dies verhindert einen Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre. Die Nahrung regt die Muskeln des Schlauches zur Kontraktion an und befördert die Nahrung Richtung Magen.
Magen
Der Hund hat einen einhöhligen Magen ohne Vormagenabteilung. Das sackartige Hohlorgan reicht von der Einmüdung der Speiseröhre bis zum Zwölffingerdarm und lagert an der Leber an. Die dreischichtige Wand des Magens ist äusserst dehnungsfähig. Auf 1kg Körpergewicht entfallen 100 bis 250 cm3 Magenvolumen.
Der sauere Mageninhalt schützt den nachfolgenden Darmbereich vor dem Eindringen von Mikroorganismen, da diese meist im sauren Milieu nicht überleben können. Wichtig ist noch zu wissen, dass beim Hund die Produktion der Salzsäure nicht ständig erfolgt, dass heisst, die Produktion kommt beim leeren Magen zum Stillstand. Ausgelöst wird die Produktion erst wieder durch den Schlüsselreiz: Fleisch.
Dünndarm
Der Dünndarm besteht aus 3 Abschnitten: Zwölffingerdarm, Leerdarm und Hüftdarm.
In dem Anfangstseil des Dünndarmes, den Zwölffingerdarm, münden der Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase. Im anschliessenden vielfach gewundenen Leerdarm findet der grösste Teil der Verdauung und Absorption von Nährstoffen statt.
Der Hüftdarm ist der Übergang von Dünndarm zum Dickdarm. Er bildet eine Schleuse, um zu verhindern, dass der Dickdarminhalt Richtung Dünndarm gelangt.
Dickdarm
Auch der Dickdarm besteht aus drei Abschnitten: Grimmdarm, Mastdarm und Blinddarm (dieser ist beim Hund sehr klein und befindet sich am Beginn des Dickdarmes. Da der Wurmfortsatz bei ihnen
fehlt, können Hunde nicht an Blinddarmentzündung erkranken.)
Die Hauptaufgabe des Dickdarms ist die Absorption von Wasser und Salzen aus den Exkrementen. Der letzte Teil des Dickdarms, der Masdarm, schmiert die Exkremente mit einer Schleimschicht ein, damit sie leichter ausgeschieden werden können. Der Mastdarm ist mit Zellen ausgekleidet, welche diesen Gleitstoff produzieren. Die Konsistenz der Exkremente wird durch die Geschwindigkeit beeinflusst mit der sie den Dickdarm passieren. Laufen sie zu schnell hindurch, ist nicht genügend Zeit zur Absorption des Wassers vorhanden, der Hund hat in diese Fall Durchfall. Geht es im Gegenteil zu langsam, wird fast alles Wasser entzogen, die Exkremente werden trocken und hart und der Hund leidet unter Verstopfung.
Der After bildet das Ende des Darmes. Mit dem inneren und dem äusseren Schliessmuskel schliesst er das Ende des Darmes.
Die gesamte Länge des Darmes beträgt beim Hund das Fünfache seiner Körperlänge, das heisst zwischen 5 und 7 Metern.
Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse befindet sich in der Bauchhöhle und steht in direkter Verbindung mit dem Darminhalt.
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt im Prinzip zwei Hauptaufgaben: Einerseits ist sie wichtig für die Verdauung und andererseits steuert sie die Blutzuckerregulation.
Kohlenhydratverdaung, Eiweissverdauung und Fettverdauung finden in der Bauchspeicheldrüse statt und über den Bauchspeicheldrüsengang an den Dünndarm abgegeben in dem die Verdauung dann vonstattengeht.
Leber
Die Leber ist mit 3-4% des Körpergewichtes das grösste einzelne Organ in der Bauchhöhle des Hundes. In der Leber werden Gallenfarbstoffe, Gallensäure, Lipoide und Vitamine gebildet. Diese Produkte werden entweder als Inkrete vom Blutkreislauf aufgenommen oder als Sekret über die Gallengänge und Gallenblase in den Darm abgegeben, wo sie für die Fettverdauung und Fettresorption unentbehrlich ist. Die Leber ist auch ein Speicherorgan und Entgiftungszentrum, in dem die verschiedensten Giftstoffe abgebaut werden, um darauf die Nieren in unschädlicher Form zu passieren.
Galle
Die Galle ist ein Teil der Leber und befindet sich in einer kleinen Mulde, dicht unter der Leberpforte. In der birnenförmigen Blase ist die Gallensäure gespeichert. Die von der Leber erzeugte Gallensäure hilft bei der Aufbereitung der fettlöslichen Vitamine, sie emulgiert Fett und verhindert, dass die fettverdauenden Enzyme in der Bauchspeicheldrüse ihren Dienst versagen. Die Gallenblase konzentriert Galle und führt sie während des Verdauungsvorganges durch den Gallengang dem Zwölffingerdarm zu.
Nieren
Hunde besitzen wie alle anderen Säugetiere zwei Nieren. Sie sind die Hauptausscheidungsorgane des Organismus und liegen hinter den Rippen und unter den Rücknmuskeln gut geschützt im Körper.
Die Nieren kontrollieren die Flüssigkeitsbalance des Körpers. Sie filtern und entfernen toxische Substanzen aus den Körperflüssigkeiten, von denen die meisten als Nebenprodukte von Verdauung und Muskelaktivität entstehen. Zudem regulieren sie die Menge des als Urin ausgeschiedenen Wassers, sodass die Blutzusammensetzung immer gleich bleibt. Die Nieren sind an der Bildung von Vitamin D beteiligt, das für gesunde Knochen und Zähne gebraucht wird.
Ein weiteres Nierenhormon, das Renin, es ist ein Enzym, wird produziert, sobald der Natriumgehalt des Blutes sinkt. Renin reguliert die Bludruckkontrolle des Hundes.
Blase
Aus jeder Niere entspringt ein Harnleiter und läuft harnblasenabwärts. Der Urin läuft konstant tröpfelnd jeden der beiden Harnleiter herab. Die beiden Harnleiter münden in der Nähe des Blasenhalses in die Harnblase. Der Harn wird vom Nierenbecken in einzelne Portionen zur Blase transportiert wo er sich dort bis zu einem gewissen Füllungsgrad speichert. Die Dehnung der Blase löst dann den Entleerungsreflex aus.
DIe Harnröhre der weiblichen Tiere ist sehr kurz und dehnungsfähig.